I. Abtreibungen bis zum 3. Monat
Absaugmethode
Bei der am häufigsten verwandten Abtreibungsmethode (ca. 83 %) führt der Arzt ein Saugrohr (10-30 Mal so stark wie ein Staubsauger) in den Uterus der Mutter ein, mit dem der Körper des Kindes in Stücke gerissen und diese absaugt werden. Falls der Kopf des Kindes zu groß ist, wird er mit einer Zange zerdrückt. Danach wird die Gebärmutter ausgeschabt und Überreste des Embryos entfernt. Die Absaugmethode wird gewöhnlich um die 12. Woche angewandt.
Der frühere US-amerikanische Abtreibungssarzt und heutige Lebensrechtler Dr. Bernhard Nathanson hat eine solche Abtreibung auf Ultraschall aufgezeichnet. Die Aufnahme zeigt, wie das ungeborene Kind versucht, vor dem Saugrohr zu fliehen und mit Ärmchen und Beinchen um sich schlägt. Man sieht, wie sich die Herzfrequenz erhöht und wie das Kind kurz vor seinem Tod den Mund aufreißt, als würde es schreien. Deshalb trägt dieser Film den Titel: „Der Stumme Schrei“.
Curettage (Ausschabung)
Wird zwischen der 7. und der 12. Woche angewandt (ca. 11 %). Dabei wird der noch fest verschlossene Muttermund mit Hilfe verschiedener Instrumente erweitert, damit der Arzt mit den Instrumenten in die Gebärmutter eindringen kann. Anschließend wird ein scharfes gebogenes Messer durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt. Der Körper des Kindes wird in Stücke zerschnitten. Danach wird die Gebärmutter mit einer Curette (einem stumpfen Schabeisen) ausgeschabt. Aufgabe des Operationspersonals ist es nun, die Leichenteile wie Arme, Beine, Kopf und Rumpfteile wie ein Puzzle zusammen zu setzen, um sicherzustellen, dass die Gebärmutter frei von Resten der Kindsleiche ist. Ansonsten könnten bei der Mutter Blutungen oder Infektionen auftreten.
Abtreibungspille (Mifegyne)
Mit der Abtreibungspille Mifegyne können Kinder bis zur siebten Woche getötet werden. Der Mutter werden dazu unter Aufsicht des abtreibenden Arztes drei Tabletten verabreicht. Das darin enthaltene Antihormon wirkt dem Hormon Progesteron, welches für die Erhaltung der Schwangerschaft notwendig ist, entgegen. Der Körper der Frau glaubt also, es würde kein Kind existieren.
Die Gebärmutterschleimhaut wird abgebaut und die Ernährung gestoppt. Das Kind verhungert. Nach 48 Stunden ist das Kind meist tot. Durch das Hormon der Pille oder durch zusätzlich verabreichtes Prostaglandin wird dann die Austreibung des meist toten Kindes eingeleitet.
Seit Anhebung der Abrechnungssätze wird diese betreuungsintensive Methode häufiger verwandt (7 %).
II. Spätabtreibung bis zum neunten Monat
Prostaglandin-Hormon-Methode
Durch Verabreichung des Wehen auslösenden Hormons Prostaglandin wird die Geburt ausgelöst. Ziel ist es, das Kind zu Tode zu gebären.
Normalerweise wird mit Prostaglandin die Geburt eingeleitet, wenn Mütter den errechneten Geburtstermin überschreiten. Prostaglandin durchbricht den natürlichen Schutzmechanismus der Frau, deren Körper in der Schwangerschaft ganz aufs Halten ausgerichtet ist. Werden die Wehen jedoch zu früh ausgelöst, wird das Kind, dessen Kopf dem Druck im noch nicht geweiteten Geburtskanal noch nicht standhalten kann, zerquetscht. Ab der 22. Woche können Kinder diese Form der Abtreibung überleben, wobei sie in der Regel schwere Schädigungen davon tragen. Das bekannteste Beispiel ist der inzwischen 10 Jahre alte Tim (Oldenburger Baby).
Spätabtreibung durch ‚Kaiserschnitt‘
Das Kind wird in einem sehr späten Stadium der Schwangerschaft chirurgisch aus der Gebärmutter entfernt, weil andere Abtreibungsmethoden, je näher der Geburtstermin rückt, für die Mutter zu gefährlich wären. Es wird danach liegen gelassen, bis es stirbt. Alle diese Kinder bewegen sich, atmen, manche schreien sogar.
Abtreibung durch Salzlösung
Bekannt durch Gianna Jessen, die ihre eigene Abtreibung überlebte. 1977 versuchte ihre Mutter, sie im Alter von acht Monaten mittels einer Salzlösung abzutreiben. Dabei wurde die Fruchtblase punktiert, das Fruchtwasser abgelassen und stattdessen eine Salzlösung eingeführt. Als Gianna mit schweren Verätzungen lebendig zur Welt kam, floh eine Krankenschwester mit ihr in ein nahegelegenes Krankenhaus. Gianna überlebte und wuchs bei Pflegeeltern auf.
Fetozid
Dabei wird die Bauchdecke der Mutter unter Ultraschallansicht mit einer langen Nadel durchstochen, bis der Arzt in die Bauchhöhle gelangt. Dann sucht der Arzt das Herz des Kindes, sticht zu und spritzt eine Kalium-Chlorid-Lösung hinein. In hoher Dosierung macht Kalium-Chlorid jede Muskelkontraktion unmöglich. Das Kind stirbt im Mutterleib an Herzversagen.
Bei Mehrlingen nach künstlicher Befruchtung ist der Fetozid ein übliches Verfahren. In diesen Fällen wird er möglichst früh angewandt, um den verbleibenden Kindern bessere Wachstumschancen zu ermöglichen. Hier synthetisiert der Körper der Mutter in der Regel die Leiche des Kindes. Der Fetozid wird auch bei der Spätabtreibung angewandt, um zu verhindern, dass das Kind seine Abtreibung überlebt und der Arzt unterhaltspflichtig wird (Kind-als-Schaden-Rechtssprechung). Da das Kind dann zu groß ist, wird die Leiche entweder chirurgisch entfernt oder mit Prostaglandin ausgetrieben.
Teilgeburtsabtreibung
Die wohl grausamste Abtreibungsmethode wird vor allem in den USA praktiziert: Dabei greift der Arzt das Kind mit einer Zange und entbindet es bis auf den Kopf. Dann steckt er eine Schere in den Schädel des Kindes. Dadurch entsteht ein Loch, in das er einen Saugschlauch einführt und das Gehirn absaugt. Zuvor um sich schlagende Glieder des Kindes hängen danach bewegungslos herab. Juristisch stellt die Teilgeburtsabtreibung keinen „Kindermord“ dar, weil der Kopf des Kindes noch nicht geboren ist.
In den USA wird die Methode häufiger praktiziert. Präsident George W. Bush unterzeichnete am 5. November 2003 ein Gesetz, das diese Methode verbietet. Seitdem wird das Gesetz von Richtern in einigen Bundesstaaten blockiert.
III. Frühabtreibungen
Spirale
Die Spirale kann einerseits Spermien töten, indem sie spermiensschädigende Kupferionen abgibt. Andererseits kann sie aber auch die Einnistung eines Embryos verhindern, weil sie durch ein Hormon das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut verhindert.
Pille danach
In einem Zeitraum von bis zu maximal 48 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr wird eine hohe Dosis Östrogen oder Gestagen (weibliche Geschlechtshormone) über vier bis fünf Tage verabreicht, wodurch die Einnistung einer eventuell befruchteten Eizelle verhindert wird.
Pille
Die Anti-Baby-Pille wirkt sowohl verhütend als auch abtreibend. Folgende sind ihre häufigsten Wirkungsweisen:
Ovulationshemmung (verhütende Wirkung): In erster Linie sollen die Hormone Östrogen und Gestagen die Heranreifung einer Eizelle verhindern. Da die vielen Hormone aber zu gefährlichen Nebenwirkungen führen, bevorzugt man heute niedrig dosierte Präparate (Mini- und Mikropille). Dabei kommt es aber in 7-14% der Fälle trotzdem zu einem Eisprung. In diesen Fällen treten die anderen Wirkungsweisen der Pille in Kraft:
Eindickung des Zervixschleims (verhütende Wirkung): Der Schleim im Gebärmutterhals wird so eingedickt, dass die Samenzellen nicht mehr in die Gebärmutter und die Eileiter aufsteigen können.
Nidationshemmung (abtreibende Wirkung): Die Hormone verhindern den normalen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Der Embryo kann sich also nicht einnisten und stirbt.
Über die abtreibende Wirkung der Pille schreibt die Firma Schering an Konsumenten: „Ebenso wie alle anderen östrogen- und gestagenhaltigen Kontrazeptiva, verhindert auch die „leichte Pille“ die notwendigen physiologischen Voraussetzungen, die für eine Einnistung der Eizelle in die Uterusschleimhaut notwendig sind …“
Quelle: Schering, Information für Verbraucher, 1987
Tubenfaktor (abtreibende Wirkung): Die Wanderung des Embryos durch den Eileiter in die Gebärmutter wird so verlangsamt, dass er nicht rechtzeitig zur Einnistung gelangt und stirbt.